Im Rahmen des Unterrichtsfaches Geschichte und Politische Bildung nahm die Klasse 4CHW – begleitet von Prof. Silke Sallinger – am Schulworkshop „Widerstand, Zivilcourage und ich“ teil. Thema war der Peršmanhof, ein bedeutender Gedenkort in den Karawanken über Bad Eisenkappel, der dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus gewidmet ist. Durch den Workshop führten die Vortragenden Jasmina Deljanin-Hudelist und Andreas Hudelist. Bereits im Vorfeld hatte sich die Klasse mit der zum Thema passenden Graphic Novel „Peršmanhof“ beschäftigt. Der Workshop diente als Vertiefung dieser Auseinandersetzung mit diesem historischen Ort.
Zum Einstieg scannten die Schüler*innen einen QR-Code und teilten ihre Assoziationen mit dem Begriff „Widerstand“ – genannt wurden Begriffe wie: Freiheit, Verteidigung, Meinungen, Kampf, Courage, Veränderung, Protestbewegung, Leid, Unterdrückung.
Diese Schlagwörter wurden im Plenum gemeinsam diskutiert. Ergänzend setzte sich die Klasse auch mit den Liedern „Bella Ciao“ und „Drei rote Pfiffe“, die sich ebenfalls mit dem Thema Widerstand befassen, auseinander: „Pfiffe dienten damals als geheime Warnsignale – ein Codename sozusagen.“
Besonders einprägsam blieb den Schüler*innen die letzte Strophe des Liedes „Bella Ciao“:
Das ist die Blume des Partisanen,
Gestorben für die Freiheit!
Anhand historischer Bilder erarbeiteten die Schüler*innen die Geschichte des Peršmanhofs. Das Gebäude – heute eine Gedenkstätte – diente damals als Zufluchtsort für Partisan*innen. Es wurde niedergebrannt und mehrere Mitglieder der dort lebenden Familie kamen durch Schüsse ums Leben.
„Es ist ein Unrecht passiert, das bis heute nicht vollständig aufgeklärt ist. Zwei Männer schossen – mehr weiß man nicht.“ Die Schüler*innen erfuhren, dass trotz gerichtlicher Prozesse nie jemand verurteilt wurde. Die Zeug*innen erinnerten sich nur mehr an die Sprache der Täter: Deutsch.
„Nachkommen haben das Recht zu schweigen. Aber wir brauchen Überlebende, um zu verstehen, was passiert ist, wenn wir sie nicht hätten, würden wir über diese Ereignisse nicht sprechen.“
– Jasmina Deljanin-Hudelist und Andreas Hudelist
Der thematische Fokus, der gemeinsam im Plenum erarbeitet wurde, lag auf den 1940er-Jahren sowie der Kärntner Volksabstimmung. Besonders diskutiert wurde die Bedeutung des 10. Oktobers für die Kärntner Slowen*innen, der Streit um zweisprachige Ortstafeln und das Denkmal beim Bahnhof Ebenthal. Auch die Herkunft des Begriffs „Bandit“ – damals politisch aufgeladen – wurde kritisch beleuchtet. Auch die Funktion von Denkmälern war Thema – warum sie geschaffen werden, welche Rolle sie spielen und weshalb manche wahrgenommen werden, während andere „übersehen“ werden.
In verschiedenen Kleingruppen bearbeiteten die Schüler*innen folgende Themenbereiche und präsentierten ihre Ergebnisse in der Klasse: Museum Peršmanhof, Denkmal & Partisan*innendenkmal, Widerstand und Widerstandslieder, Minderheitenrechte, Zivilcourage.
„Der Hof erinnert an den Widerstand der Kärntnerinnen und Kärntner – insbesondere der Partisaninnen und Partisanen – gegen den Nationalsozialismus. Das ist Teil unserer heimischen Geschichte, über den junge Menschen informiert sein sollten“, so Prof. Sallinger.