Die gebürtige Wolfsbergerin Karoline Fellner führte der Weg einst von St. Stefan im Lavanttal an die WI’MO. Nach der Matura in der Modeabteilung absolvierte sie 2014/15 die Meisterklasse für Damenkleidermacher*innen an der Herbststrasse in Wien, um sich anschließend in den Bereichen Schneiderei und Handel selbständig zu machen. Für den diesjährigen Jahresbericht gab sie uns ein Interview.
Sie sind heute mit Ihrem eigenen Modelabel selbstständig. Wie hat Ihre Ausbildung Sie auf diesen Weg vorbereitet?
Fellner: Die WI‘MO hat auf jeden Fall den Grundstein für diesen Weg gelegt. In der Ausbildung wird nicht nur handwerkliches Können, sondern auch unternehmerisches Denken vermittelt. Beides, so finde ich, ist wichtig und notwendig, um später erfolgreich den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Wann trafen Sie für sich die Entscheidung, ein eigenes Label gründen zu wollen?
Fellner: Rückblickend fiel die Entscheidung sehr früh. Es war schon während der Ausbildung an der WI’MO mein Wunsch, später einmal meine eigene Schneiderei zu führen. Nach der Matura ging ich nach Wien, nach dem Abschluss der Meisterklasse und der bestandenen Meisterprüfung stand der Erfüllung meines Traums nichts mehr im Weg.
Wer unterstützte Sie bei der Realisierung Ihres Traumes?
Fellner: Wertvolle Unterstützung beim Start als Jungunternehmerin kam von vielen Seiten, etwa von der Wirtschaftskammer, natürlich aber auch von meiner Familie und meinem Umfeld. Schon 2016 konnte ich ein kleines Atelier in St. Stefan im Lavanttal eröffnen. Zwei Jahre später entschied ich mich, in die Innenstadt von Wolfsberg zu übersiedeln. Zusätzlich übernahm ich ein Stoffgeschäft.
Der Start als Unternehmerin ist dennoch kein Spaziergang. Welche Hürden mussten Sie überwinden?
Fellner: Der Start in die Selbstständigkeit war natürlich nicht immer einfach. Besonders herausfordernd war es, sich am Markt zu etablieren und ein treues Kundenumfeld aufzubauen. Auch das Management von Terminen sowie das strukturierte Abarbeiten von Projekten musste ich erst Schritt für Schritt lernen. Dabei halfen mir die Unterstützung durch die Wirtschaftskammer sowie das Vertrauen meiner Familie sehr.
Sie sind mittlerweile fast ein Jahrzehnt lang als Selbständige erfolgreich. An welches Highlight aus dieser Zeit erinnern Sie sich besonders gerne zurück?
Fellner: Ich durfte im Laufe der Zeit an vielen tollen Projekten teilnehmen und mit anderen Unternehmern zusammenarbeiten. Besonders schön waren die Teilnahmen am Haute Couture Award Austria sowie die Modeschau der Kärntner Modemacher – diese zählen sicher zu meinen persönlichen Highlights.
Sie sind eine Inspiration für heutige Schüler*innen. Was würden Sie jenen raten, die ebenfalls vom eigenen Label träumen?
Fellner: Man muss mutig sein und seinen eigenen Weg gehen. Denn: Wenn man etwas mit Leidenschaft macht, kann eigentlich nichts schiefgehen.