Es war für die angehenden Weinexpert*innen der dritten Jahrgänge zweifellos ein Highlight: Gemeinsam mit Prof. Herbert Branz ging es am vergangenen Wochenende nach Niederösterreich und schon der erste Termin bleibt in Erinnerung. Am Stiftsweingut empfing sie mit Hans-Jörg Schelling Österreichs früherer Finanzminister, der seit 2009 das Weingut gemeinsam mit Kellermeister Josef Baumgartner betreibt.
Nach spannenden Einführungen durften die Schüler*innen die edlen Weine des Stiftsweinguts verkosten – begleitet von zahlreichen interessanten und humorvollen Anekdoten aus Schellings vielfältiger Karriere. Am Abend wurden die Zimmer im Clever Hotel Herzogenburg bezogen und im Anschluss gab es eine Stärkung im nahegelegenen Gasthaus Mahlzig.
Kultur und Weinbau einer besonderen Region
Am Samstagmorgen startete die Gruppe nach einem ausgiebigen Frühstück und bei strahlendem Sonnenschein die Tour zum Benediktinerstift Göttweig. Dort wurde die Gruppe von Abt Richard persönlich empfangen, der aus der bewegten Geschichte des Stifts berichtete. Besonders beeindruckte die Schüler*innen die riesige Anlage, die sie bei einer kurzen Führung erkundeten.
Von einem Aussichtspunkt erhielten sie zudem einen Überblick über die umliegenden Weinanbaugebiete, bevor es weiter Richtung Dürnstein ging. Dort wurde gleich nach der Ankunft und einem herzlichen Empfang das Fünf-Sterne-Hotel Schloss Dürnstein besucht. Auch die Führung durch das historische Ambiente, die stilvollen Zimmer, den Außenbereich sowie den beeindruckenden Weinkeller im Herzen der Wachau – organisiert von der Familie Thiery-Schroll – hinterließ bleibenden Eindruck bei den Schüler*innen. Nach einem kurzen Spaziergang durch die charmante Altstadt von Dürnstein, bei dem sie die traditionsreiche Bäckerei Schmidl (bekannt für das Wachauer Laberl mit dem S) besuchten, ging es weiter nach Spitz an der Donau.
Dort wurde die WI’MO-Abordnung dann von Familie Lagler herzlich auf ihrem Weingut empfangen. Ein kleines „Kärntner Mitbringserl“ – eine Geschenktasche mit regionalen Spezialitäten, darunter ein WI’MO-Reindling, Kärntner Schokolade von der Schokoladenmanufaktur Craigher, Kärntner Bienenhonig, Hauswürstel aus der eigenen Produktion von Prof. Branz und eine Flasche Kärntner Qualitätswein – durfte natürlich als kleines Dankeschön bei keiner Station ihrer Exkursion fehlen. Anschließend unternahmen sie eine interessante Weingartenführung mit Frau Lagler. Sie erklärte die besonderen Lagen, die sie für die Weinbewirtschaftung benötigen, Bodenkunde, Rebstockpflege, die Richtlinien der Vinea Wachau sowie im Original das Steppengras und die Tierwelt der Wachau.
Eine Sensorik-Schulung stellte die Sinne der Schüler*innen auf die Probe: Typische Aromen wie Litschi, schwarzer Pfeffer, Birne, Honig, Vanille, Holz und vieles mehr galt es zu erkennen – eine Erfahrung, die die Gruppe anschließend bei einer Verkostung verschiedener Weine wie Grüner Veltliner, Rieslinge, Muskateller, Sauvignon Blanc, Neuburger und einer Riesling Trockenbeeren Auslese von 2017 vertiefen konnten. Die zukünftigen Weinexpert*innen waren begeistert!
Zu Gast bei einem der ältesten Weinbaubetriebe des Landes
Daraufhin führte die Reise zum kleinen, aber feinen Wein- und Obstbaubetrieb von Stefan und Romana Muthenthaler in Schwallenbach bei Spitz an der Donau. Dort beeindruckte die Vielfalt an vierzehn verschiedenen Marillensorten sowie der Weinanbau von Hauptrebsorten wie Grüner Veltliner, Riesling, der einzige Blütenmuskateller, Donauriesling als PIWI-Sorte und vieles mehr.
Am Samstagabend erwartetet die Gruppe dann ein weiterer Höhepunkt: ein Besuch im traditionsreichen Nikolaihof in Mautern an der Donau. Dieses Weingut wird von der Familie Saahs nach den Richtlinien des Demeter-Bundes bewirtschaftet und zählt auch global zu den Vorreitern. Doch auch die lange Geschichte des Hofs, der seit 1894 von der Familie Saahs betrieben wird, war Thema.
Branz: „Es war eine Riesenerfahrung, so einen der ältesten Weinanbaubetriebe Österreichs kennenzulernen und die Philosophie des Hauses von der Seniorchefin höchstpersönlich vermittelt zu bekommen. Anschließend hatten wir eine herrliche Abendjause mit Demeter-Weinen des Hauses Nikolaihof. Wir waren begeistert!“
Sektherstellung und alkoholfreier Wein
Am letzten Tag der Weinexkursion ging es für die zukünftigen Weinexpert*innen ins Traisental zum Weingut Figl in Traismauer. Winzer Leopold und Verena Figl gewährten ihnen spannende Einblicke in die Sektherstellung nach der Champagner-Methode. Im Anschluss an die Kellerführung verkosteten sie eine Auswahl an Weinen direkt im Freien – begleitet von strahlendem Sonnenschein, der die erlesenen, gut gekühlten Tropfen im Glas funkeln ließ.
Die letzte Station auf ihrer Weinexkursion führte die Gruppe schließlich zum traditionsreichen Weingut der Familie Karl Brindlmayer. Auch hier wurde sie herzlich empfangen und erfuhr spannende Details über die Geschichte und Tradition des Hauses und Produkte wie den alkoholfreien Wein „OvinO“ und den ausgezeichneten Orangewine „Mash Affair“ – kürzlich unter die Top 10 der Produzenten maischevergorener Weine in Österreich gewählt.
Ein gelungener Abschluss: Mit vielen neuen Erfahrungen, erweitertem Wissen und tollen Erinnerungen machten sich die Schüler*innen auf den Heimweg nach Kärnten. „Die Kombination aus alten gelebten Traditionen sowie neuem Wissen machte die Abschlussreise zu einer perfekten Ergänzung unserer Ausbildung und zu einem unvergesslichen Erlebnis.“
Das sagen die Schüler*innen
Valentina Sophie Juvan: „Es war super, die verschiedene Winzer kennenzulernen und ihre Storys zu hören.“
Chiara Valentina Tarchini: „Mir hat die Weinverkostung sehr gut gefallen! Es war sehr spannend, die verschiedenen Weingüter zu besichtigen und von jedem Winzer seine eigene persönliche Geschichte zu hören. Das Weingut Muthenthaler hat mir persönlich am besten gefallen, weil die Familie sehr herzlich und bodenständig war. Ich habe viel Neues gelernt und bin sehr dankbar für diese schöne Erfahrung!“
Hannah Wienerroither: „Danke an alle für die unvergessliche und großartige Weinreise. Es war sehr interessant, lustig und hilfreich und ich konnte sehr viel Neues und Interessantes von den Winzern und der Reise dazulernen und mitnehmen. Vielen Dank für die Organisation.“
Maxima Sophie Mlinar und Linnea Vidounig: „Danke an die ganze Gruppe für den unvergesslichen Ausflug!“