„Die WI’MO sehe ich rückblickend als eine Spielwiese, auf der man sich ausprobieren kann und zumeist auch enorm unterstützt wird.“ So blickt Stefanie Schöffmann, die im Juni 2018 an der WI’MO maturiert hat, heute auf ihre Schulzeit zurück. Mittlerweile ist sie für den ORF tätig, im Aktuellen Dienst gestaltet sie Beiträge für Radio und Fernsehen.
Der Weg dorthin war keineswegs vorgezeichnet. Nach dem Schulabschluss begann Schöffmann ein Studium des Faches Wirtschaft und Recht, stellte aber rasch fest, „dass das nix wird. Ich habe mich daraufhin beim Klagenfurter Stadtsender KT1 für ein Praktikum beworben und wurde sofort fix angestellt.“
Assessment-Center am Weg zur ORF-Karriere: „Beim ersten Mal fliegen eh alle durch“
Schnell konnte Schöffmann in der Medienlandschaft Fuß fassen, arbeitete auch für Antenne Kärnten. In der Phase der Corona-Pandemie wagte sie schließlich den Schritt in die Selbständigkeit: Sie gründete mit 3 Elemente eine Agentur für Audio- und Videoproduktion und spezialisierte sich auf Imagefilme. Rasch fand sie mit Billa, der Gustav-Mahler-Privatuniversität oder auch der Klagenfurter Dompfarre namhafte Kunden – und wenig später lockte der öffentlich-rechtliche Sender ORF.
Um den Sprung ins Team des größten österreichischen Medienunternehmens zu schaffen, müssen sich Bewerber*innen zunächst einem Assessment-Center stellen; es gilt, ihre Eignung unter Beweis zu stellen. Die Anzahl der Interessierten ist traditionell groß, die verfügbaren Jobs sind rar. „Ich bin daher ganz entspannt geblieben und habe mir gesagt: Beim ersten Mal fliegen eh alle durch. Es kam aber anders.“
Seit rund einem halben Jahr ist Schöffmann nun für Aktuellen Dienst im ORF-Landesstudio Kärnten im Einsatz und lernt verschiedene Bereiche der journalistischen Arbeit kennen, berufsbegleitend finalisiert sie ihr Masterstudium im Fach Medien, Kommunikation und Kultur. Eine Prognose darüber, wie ihre Tätigkeitsfelder in fünf oder zehn Jahren aussehen könnten, wagt sie nicht. „Die Branche steht durch die Entwicklungen im Social-Media-Bereich natürlich stark im Wandel. Daher setzen wir in unserer Arbeit auch viele neue Akzente und verjüngen uns.“
Prägende WI’MO-Jahre: Crashkurs in Flexibilität, aber auch Führungskompetenz
Denkt die 26-Jährige mit einigen Jahren Abstand an ihre Schulzeit zurück, fallen ihr rasch zahlreiche Anekdoten, aber auch prägende Persönlichkeiten ein. Die fünf Jahre an der Fromillerstraße sind ihr jedenfalls als besondere Zeit in Erinnerung geblieben. „Die WI’MO unterscheidet sich sicherlich von anderen Schulen, aus denen man mittags nachhause geht. Man betritt sie als Kind und verlässt sie gestärkt als junge Erwachsene.“
Das dreimonatige Pflichtpraktikum bezeichnet Schöffmann rückblickend als eine der wichtigsten Erfahrungen ihres Lebens, profitiert hat sie auch von zahlreichen Zusatzangeboten. „Mit dem Abschluss an der WI’MO hätte ich nicht in einer, sondern wohl in fünf verschiedenen Branchen unmittelbar starten können. Es stehen Absolvent*innen wirklich alle Wege offen, wenn sie bereit sind, diese auch zu gehen.“
Gerade der praktische Unterricht hat ihr Fähigkeiten mit auf den Weg gegeben, von denen sie bis heute profitiert. „Jeder, der in einer Küche besteht, kann arbeiten“, lacht Schöffmann. „Tatsächlich sind neben den fachlichen Qualifikationen auch Dinge wie Flexibilität, Zeitmanagement, ein konstruktiver Umgang mit Fehlern und Führungskompetenz gefragt. Diese Fähigkeiten erlernt man in der Küche – und sie helfen mir heute enorm weiter.“
Wenig überraschend will sie die heutigen Schüler*innen auf ihrem Weg bestärken. „Wenn man Hürden wie die Kochprüfung genommen hat, darf man auch einmal das Leben genießen und sich voll und ganz freuen. Und wenn die Matura in Rechnungswesen geschafft ist, hält einen sowieso nichts mehr auf.“